Geburtstagsgeschenk 2/2
1. Korinther 2:
10 Uns aber hat Gott dieses Geheimnis durch seinen Geist enthüllt – durch den Geist, der alles erforscht, auch die verborgensten Gedanken Gottes. 11 Nur Gottes Geist ist dazu imstande. Denn genauso, wie die Gedanken eines Menschen nur diesem Menschen selbst bekannt sind – und zwar durch den menschlichen Geist –, genauso kennt auch nur der Geist Gottes die Gedanken Gottes; niemand sonst hat sie je ergründet. 12 Wir aber haben diesen Geist erhalten – den Geist, der von Gott kommt, nicht den Geist der Welt. Darum können wir auch erkennen, was Gott uns in seiner Gnade alles geschenkt hat. 13 Und wenn wir davon reden, tun wir es mit Worten, die nicht menschliche Klugheit, sondern der Geist Gottes uns lehrt; wir erklären das, was Gott uns durch seinen Geist offenbart hat, mit Worten, die Gottes Geist uns eingibt. 14 Ein Mensch, der Gottes Geist nicht hat, lehnt ab, was von Gottes Geist kommt; er hält es für Unsinn und ist nicht in der Lage, es zu verstehen, weil ihm ohne den Geist Gottes das nötige Urteilsvermögen fehlt. 15 Wer hingegen den Geist Gottes hat, ist imstande, über alle diese Dinge angemessen zu urteilen, während er selbst von niemand, der Gottes Geist nicht hat, zutreffend beurteilt werden kann. 16 Es heißt ja in der Schrift: »Wer hat jemals die Gedanken des Herrn ergründet? Wer wäre je imstande, ihn zu belehren?« Wir jedoch haben den Geist Christi bekommen, sodass uns seine Gedanken nicht verborgen sind.
Liebe Leser,
im letzten Gemeindebrief haben wir uns mit dem Geburtstag der Gemeinde beschäftigt (siehe 1. Korinther 2,6-9). An Pfingsten hat die Gemeinde Geburtstag. Und seit dem ersten Pfingstfest sind wir reich beschenkt. Wir schauen uns jetzt diesesGeburtstagsgeschenk näher an.
(Vers 10 lesen) Es ist unglaublich, wie Gott sich hier dem Menschen zeigt. Er gibt uns seinen Geist. – Gottes Geist erforscht die verborgensten Gedanken Gottes. Hier geht es nicht um eine Forschungsreise mit Messinstrumenten, um irgendeine Länge, Breite oder einen Salzgehalt zu erforschen. Dieses Erforschen ist ein Hineinhorchen oder Erspüren vom Wesen Gottes. Das ist kein mathematisches oder wissenschaftliches Beweisen, sondern ein ganzheitliches Wahrnehmen. Dieses Erforschen umfasst das ganze Leben. Das Denken, Fühlen und Handeln. Und Gott schenkt uns zu unserer Wiedergeburt seinen Geist. Er schenkt uns als Gemeinde seinen Geist, der uns zu einer Einheit zusammenfügt. Ich kleiner Mensch unter Milliarden von Menschen darf in das Leben von Gott hineinschauen. Ich darf durch den Geist Gottes ewiges Leben sehen, erspüren und selber jetzt schon leben – unglaublich!!! Danke mein Vater im Himmel – Halleluja!!! Der gleiche Geist, der Gottes tiefste Tiefen ergründet, wohnt in mir. Und er gibt mir Sinn und Leben. Er zeigt mir Gottes Wesen. Er zeigt mir Gottes Willen.
(Vers 11 lesen) Ich bin jetzt knapp 23 Jahre mit meiner Frau Regina verheiratet. Ich kenne sie schon ganz gut. Immer wieder sagen wir in bestimmten Situationen dasselbe, oder wissen, was der andere denkt. Aber auch wenn wir 60 Jahre verheiratet sind, werde ich sie nicht zu 100% kennen. Ich kenne ja noch nicht mal mich selber richtig. Ich wundere mich oft über meine Gefühle. Ich merke, wie manche Gedanken mich verunsichern, nach dem Motto „habe ich das wirklich gedacht?“ Bei Gott ist das anders: SEIN Geist allein kennt SEINE Gedanken! Das ist auch der Grund, warum kein Mensch von sich aus Gott erkennen kann. Wie viele Philosophen und Religionsstifter haben versucht mit Gott in Verbindung zu kommen. Wie viele haben versucht Gott zu erklären. Wie kann ein Mensch Gott erforschen? Wenn ein Mensch noch nicht einmal einen anderen Menschen wirklich verstehen kann, wie sollte er Gott erklären können? Das kann nur Gottes Geist. – Pfingsten. – Der Geburtstag der ersten Gemeinde. 3000 neue Gemeindemitglieder an einem Tag. Und alle erleben Vergebung ihrer Schuld. Alle glauben an die Rettungstat Jesu am Kreuz. Alle glauben an die Auferstehung Jesu. Alle 3000 lassen sich taufen. Und alle bekommen den Heiligen Geist als Geburtstagsgeschenk! – Einfach wunderbar!
(Vers 12 lesen) Aha, der Geist Gottes ist ein Geschenk und er beschenkt! Was hat uns denn Gott in seiner Gnade noch alles geschenkt? Das wichtigste ist die Beziehung zu ihm. Römer 8: 15 Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!
Abba ist ein Begriff aus dem Aramäischen, also der Muttersprache Jesu. Es ist ein liebevoller Ausdruck für Vater. Ich würde Papa sagen. Ich gehöre zur Familie Gottes! Gott ist mein liebevoller Papa. Egal wie gut oder wie schlecht mein irdischer Vater war, Gott ist der liebevollste, herzlichste und beste Papa, den man sich vorstellen kann! Und sein Geist spricht zu uns und durch uns. Wenn wir Gottes Wort durch Gottes Geist verstanden haben, dann können wir seine Worte auch weitergeben.
(Vers 13 lesen) Beim ersten Pfingstfest wurde ein Kreislauf in Bewegung gesetzt. Und zwar: Gottes Wort hören und durch Gottes Geist verstehen führt dazu Gottes Wort weiterzugeben. Kind Gottes sein ist kein Selbstzweck. Beziehung und Gemeinschaft gehören zusammen. Gottes Geist beschenkt uns mit Gottes Liebe. Und Gottes Liebe wird in unserem Leben durch Gottes Geist sichtbar. Bei den Korinthern bestand die Gefahr, aus eigener Kraft und aus eigener Weisheit zu Predigen. Solche Predigten klingen vielleicht schön, aber sind geistlos. Nur Gottes Geist gibt unserem Reden ewigen Wert. Und beim Hören ist es ähnlich:
(Vers 14 lesen) Wir können Gott ohne den Heiligen Geist nicht verstehen. Gott ist viel zu komplex und sprengt alle unsere Vorstellungen. In welchen Dimensionen er lebt und denkt ist für uns völlig unverständlich. Gottes Geist ist unser Vermittler. Er zeigt uns, was wir wissen müssen und was wir tun sollen und was wir sagen sollen. Und das sowohl Gott gegenüber, als auch zwischenmenschlich. Von daher brauch ich mir auch keine Sorgen machen, ob ich in meinem Gebet mich missverständlich ausgedrückt habe, oder ob ich die richtige Anrede benutzt habe, oder ob es gerade ein günstiger Augenblick ist mit Gott zu reden. Der Geist Gottes regelt das alles.
Römer 8 26: Und auch der Geist ´Gottes` tritt mit Flehen und Seufzen für uns ein; er bringt das zum Ausdruck, was wir mit unseren Worten nicht sagen können. Auf diese Weise kommt er uns in unserer Schwachheit zu Hilfe, weil wir ja gar nicht wissen, wie wir beten sollen, um richtig zu beten.
Gottes Geist macht den Unterschied. Beim Reden und beim Hören. Geheimnisenthüllung oder Unsinn.
(Vers 15+16 lesen) Durch Gottes Geist kann ich über mein Leben mit meinen Entscheidungen und meinem Handeln urteilen. Und niemand kann das durch sein Urteil letztlich in Frage stellen. Auch eine menschliche Verurteilung ist für Gottes Beurteilung wirkungslos. So kann Jesus auch dem Verbrecher am Kreuz sagen: „Du wirst mit mir im Paradies sein“, auch wenn die menschliche Justiz ihn gerade zum Tod verurteilt. Weil wir durch seinen Geist Gottes Gedanken kennen, können wir auch nach seinem Willen beten. Das deckt sich mit den Worten Jesu in Johannes 15,16: Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt, dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, auf dass, worum ihr den Vater bittet in meinem Namen, er’s euch gebe.
In „meinem Namen“ heißt, in seiner Vollmacht oder in seinem Geist. So wie wir es kennen, wenn ein Richter sagt: „Im Namen des Gesetzes ergeht folgendes Urteil.“ Der Richter kann nicht einfach irgendwie entscheiden, wie er gerade lustig ist. Er muss das Gesetz kennen und sich danach richten, dann kann er im Namen des Gesetzes reden. Wenn wir so im Namen Jesu beten, wird Gott uns erhören. Wenn uns also der Geist Gottes etwas aufs Herz legt, dann werden wir Gebetserhörungen erleben. Wir haben heute von der Geburt der Gemeinde gelesen und von dem Geburtstagsgeschenk, dem Heiligen Geist. Ein Glaube, der versucht ohne den Heiligen Geist zu leben wird gesetzlich. Starre Formen und ein totes Miteinander sind die Folge. Aber durch den Heiligen Geist haben wir Anteil an Gottes Größe und erwarten von ihm große Frucht. Wenn das mal kein Grund zur Freude ist?!
Herzlichst grüßt Euch,
Euer Pastor Timon Fuchs