Juli-August-September 2023

Liebe Leser!

Unter der Überschrift: „Gemeinschaft der Kinder Gottes praktisch!“ schauen wir uns einige Verse im Brief von Paulus an die Gemeinde in Galatien an (Galater 5):

25 Wenn wir also durch den Geist Gottes das neue Leben haben, dann wollen wir es auch in diesem Geist führen.

26 Wir wollen nicht ehrgeizig unsere Eitelkeit befriedigen und uns gegenseitig herausfordern oder beneiden.

1 Liebe Geschwister, wenn jemand von euch in eine Sünde hineinstolpert, dann müsst ihr, als vom Geist bestimmte Menschen, ihn verständnisvoll auf den rechten Weg zurückbringen. Du solltest dabei aber gut aufpassen, dass du nicht selbst zu Fall kommst!

2 Helft euch gegenseitig, die Lasten zu tragen! Auf diese Weise erfüllt ihr das Gesetz des Christus.

3 Wenn jemand sich einbildet, etwas zu bedeuten, obwohl er doch nichts darstellt, betrügt er sich selbst.

4 Jeder prüfe vielmehr sein eigenes Tun, dann mag er stolz auf sich sein, ohne sich über jemand anders zu erheben.

5 Denn jeder hat genug mit seinem eigenen Verhalten zu tun.

In diesen Versen wird das Leben praktisch. Kinder Gottes werden durch seinen Geist durchs Leben geführt.

Deshalb die Überschrift: Gemeinschaft der Kinder Gottes praktisch!

Und zwar: Gemeinschaft im Haben! Was haben wir denn gemeinsam und warum? Wir haben das neue Leben in Christus. Weil Jesus am Kreuz auf Golgatha unsere Gottesferne ein für alle Mal überbrückt hat. Die Folge davon ist, dass wir unser Leben in diesem Geist führen. Und das fängt damit an, dass wir uns immer bewusst sind, dass wir unser neues Leben nicht selbst verdient haben. Alles ist Geschenk von Gott. Gott gehört die Ehre für ALLES!

Wie schnell sind wir dabei nicht auf Gott zu sehen. Wir sehen in den Spiegel oder auf den anderen. Wir zeigen uns von unserer besten Seite und wie schnell hat man dann eine Maske auf. Oder wir sehen auf den anderen und werden neidisch. Nach dem Motto: Der hat es gut. Wenn ich so viel Geld hätte, dann würde es mir auch besser gehen. Oder so wie es mir vor einigen Tagen ging: Also was der mit Jesus erlebt hat. Jetzt bin ich schon seit 50 Jahren gläubig und hab so was noch nicht erlebt. Also, das hätte ich auch gerne. Es geht so schnell, dass wir trotz unseres neuen Lebens unzufrieden sind. Warum bin ich krank und der andere nicht? – Der hat eine tolle Familie – ich will raus aus meinem Krampf! Solche oder ähnliche Gedanken hat doch jeder von uns schon gehabt, oder? Aber diese Gedanken helfen uns nicht offen zu sein für Gottes Führung. Gott kennt unsere Situation. Und er hat ein Ziel mit uns. Und wenn sein Ziel ist, dass wir reich werden, dann wird er es schenken. Wenn sein Ziel Gesundheit ist, dann wird er es schenken. Wenn sein Ziel die tolle Familie ist, dann wird er es schenken. Was zählt ist, mein Leben in seinem Geist zu führen. Er wird mir Schritt für Schritt zeigen, was für mich dran ist. Und Gott gehört die Ehre für alles, was er schenkt. Das ist das Ziel!

Das eigene Ansehen groß zu machen führt nur zu Problemen. Ich bin dann nicht ehrlich. Der andere wird neidisch und so schaukelt man sich gegenseitig hoch. Und je höher man ist, umso tiefer fällt man. – Doch auch wenn wir wissen, dass Jesus für alle Schuld bezahlt hat, passieren uns Fehler. Wir leben hier auf Erden in der Gemeinschaft der Sünder, auch wenn wir begnadigt sind. Da ist keiner besser als der andere (lies Vers 1).

Hier geht es nicht um vorsätzliche Sünde. Ein Kind Gottes ist in eine Sünde hineingestolpert. Wenn ich das sehe, dann soll ich ihm zurechthelfen. Wo hier in dieser Übersetzung „verständnisvoll“ steht, heißt es wörtlich: im Geist der Sanftmut. Die Sanftmut ist eine Frucht des Geistes. Ich richte nicht lieblos über den anderen, der schuldig wurde. In Liebe bringe ich ihn sanftmütig auf den richtigen Weg zurück. Und das immer in dem Wissen, dass ich auch nicht sündlos bin. Wenn wir einander helfen, bleiben wir auf Augenhöhe. Dann stehen wir nicht in der Gefahr hochmütig zu sein.

Gemeinschaft der Kinder Gottes praktisch! Gemeinschaft im Haben! (lies Vers 2)

Es gibt verschiedene Lasten im Leben. Last kann hier Belastung in jeder Hinsicht sein: Sündenlast, Aufgabenlast, Krankheitslast, Versorgungslast. Tragen ist nicht Mitleid haben, sondern in Liebe mit anpacken. Sich die Hände schmutzig machen. Die Ärmel hochkrempeln. Ein Bettler wird immer Bettler bleiben, solange man ihn betteln lässt. Es löst seine Last nicht, wenn ich aus Mitleid eine Münze in seinen Hut werfe. Als Kinder Gottes helfen wir einander nicht mit Almosen. Wir leben als Familiengemeinschaft und helfen uns gegenseitig. Wir können tragen, weil er uns trägt! Dann erfüllen wir das Gesetz Christi. Das Gesetz im Alten Bund begann mit „Du sollst“. Im neuen Bund geht es nicht um ein „Sollen“. Das Gesetz Christi kommt nicht von außen, sondern wächst durch den Geist von innen heraus. Es geht darum, der Frucht des Geistes das Wachstum zu ermöglichen! Jesus hat das Gesetz vom alten Bund erfüllt. Die Erfüllung vom Gesetz Christi ist, dass in Liebe die Gemeinschaft praktisch wird. (lies Verse 3-5). Jesus füllt das, was uns zur Vollkommenheit fehlt bis zum Maximum auf. Von uns selbst aus sind wir nicht vollkommen, aber er macht uns vollkommen und so sieht uns Gott dann auch.

Paulus warnt vor Einbildung. Mehr darstellen, als man ist. Und wenn ich mich prüfe und meine etwas erreicht zu haben, VORSICHT: nicht überheblich werden! Vor Gott hat jeder sein eigenes Verhalten zu verantworten. Gemeinschaft im Haben zeigt sich im Umgang auf Augenhöhe. Und es zeigt sich im einander Tragen und Ertragen.

Herzlichst grüßt Euch,

Euer Pastor Timon Fuchs