Oktober – November – Dezember 2023

Liebe Leser!

Im letzten Gemeindebrief ging es unter der Überschrift: Gemeinschaft der Kinder Gottes praktisch“ um dieGemeinschaft im Haben. Diese zeigt sich im Umgang miteinander auf Augenhöhe und im einander Tragen und Ertragen. Und nun geht es weiter mit der Gemeinschaft im Geben.

Ich habe in meiner Kindheit gelernt: über Geld redet man nicht! Als ich älter wurde ging der Spruch noch weiter: über Geld redet man nicht, Geld hat man! Und wer bin ich, dass ich mich in die finanziellen Angelegenheiten anderer einmische? Ich konnte mich bei der Vorbereitung etwas entspannen, weil ich mich erinnert habe: „nicht ich will über dieses Thema reden – Gott redet durch sein Wort zu uns“. Und ER mischt sich nicht nur in unsere finanziellen Angelegenheiten ein. Er will der Herr über unser ganzes Leben sein. Er hat zu mir geredet und ich bin gespannt was ER Dir zu sagen hat.

Galater 6, 6 Jeder, der im Wort Gottes unterwiesen wird, soll auch zum Lebensunterhalt seines Lehrers beitragen! 7 Täuscht euch nicht: Gott lässt sich nicht verspotten! Was der Mensch sät, wird er auch ernten. 8 Wer auf sein Eigenleben sät, wird davon das Verderben ernten. Wer jedoch auf den Geist sät, wird davon das ewige Leben ernten. 9 Wir wollen also nicht müde werden, Gutes zu tun, denn wenn die Zeit gekommen ist, werden wir die Ernte einbringen, falls wir nicht aufgeben. 10 Solange wir also noch Gelegenheit haben, wollen wir allen Menschen Gutes tun, am meisten natürlich denen, die zur Glaubensfamilie gehören.

Zuerst spricht Paulus über sich und seine Arbeitskollegen (Vers 6 lesen). Gemeinschaft im Geben. Er beginnt mit denen, die das Wort Gottes lehren. In den ersten Gemeinden gab es keine Kirchensteuer. Die Lehrer haben von dem gelebt, was die Schüler ihnen gegeben haben. In der Landeskirche ist der Pfarrer nicht von der Gemeinde angestellt, sondern wird von einer höheren Instanz bezahlt. Da ist das mit dem Teilen und mit dem Mittragen nicht so direkt möglich. Bei Freien evangelischen Gemeinden ist das eher wie zu der Zeit von Paulus. Die Pastoren werden von der Gemeinde bezahlt. Alle Mitglieder unterstützen die Lehraufgabe der Lehrer direkt durch ihre Spenden. Auch für uns als freie evangelische Gemeinde ist es daher wichtig, regelmäßige Spenden der Gemeindeglieder und von Freunden der Gemeinde zu bekommen, damit der Lebensunterhalt der Lehrer gesichert ist. Warum schreibt Paulus das? Will er den Galatern das Geld aus der Tasche ziehen, damit es ihm besser geht? Das ist nicht der Grund. Es geht um einen viel größeren Zusammenhang. Es geht um die Verantwortung füreinander. Es ist Gottes Ordnung, dass wir einander Gutes tun. Der eine indem er Gottes Wort teilt, der andere indem er das teilt, was man zum Leben braucht. Und weil es Gottes Ordnung ist, achtet Er auch darauf, wie es ausgelebt wird (Verse 7-8 lesen).

Gott hat uns in die gegenseitige Verantwortung gestellt. Und da kann sich keiner unbemerkt davonschleichen. Wir können Gott nicht auf den Arm nehmen. Er hat uns beschenkt und hat uns aufgerufen, einander die Lasten zu tragen.

Paulus gebraucht das Bild von Saat und Ernte. Wer Frucht ernten will, der muss säen.

Ein Bauer wirft den Samen auf das Land. Er verliert dadurch das Saatgut. Der geizige Mensch behält den Samen und bewahrt ihn auf. Er packt ihn vielleicht in eine Dose. Nach gewisser Zeit vertrocknet oder verschimmelt der Same und verdirbt. Es gibt keine Frucht. Es ist ein Bild dafür, dass Egoismus Verderben bringt. Die Hingabe an Gott aber das ewige Leben. Und dabei ruft er uns zum Durchhalten auf (Verse 9-10 lesen).

Es geht also darum Gutes zu tun. Und das geduldig. So wie der Bauer auf seine Ernte wartet, müssen auch wir warten. Der Bauer weiß, wann normalerweise die Saat aufgeht und wann er ungefähr ernten wird. Da haben wir es nicht so gut. Gott bestimmt das „wann“ der Ernte. Der Bauer weiß nicht wie viel aufgeht und ob er überhaupt etwas erntet. Wir wissen, dass selbst der Becher Wasser in Jesu Namen gereicht nicht unbelohnt bleiben wird. Da haben wir es besser als der Bauer. Also: Gutes tun ist angesagt. Besonders in der Glaubensgemeinschaft. Das kann ganz unterschiedlich aussehen. Ein Beispiel hat Paulus gegeben in Bezug auf die Lehrer vom Wort Gottes. Ein anderes Beispiel aus der heutigen Zeit bezieht sich auf Musik. Mir gefällt gute christliche Musik. Die Texte helfen mir im Glauben weiter. Ich komme durch die Lieder Gott näher. Ich kopiere mir die CD. Kaufen ist teuer. Aber der Musiker lebt von dem CD-Verkauf. Ich nehme seine Arbeit in Anspruch, aber gebe nichts dafür? – Bin ich so arm oder bin ich so geizig? Ein Arbeiter ist seines Lohnes wert. Ich habe mir angewöhnt, dass ich, wenn mir Musik gefällt, den Musiker auch durch den Kauf von Original-CDs unterstütze. Und diese Verse haben mich auch ins Nachdenken gebracht über den Umgang mit Hörbüchern. Sie sind so schnell kopiert. Ich habe mir daraufhin gleich ein Hörbuch gekauft, anstatt es zu kopieren. Seitdem habe ich es schon mehrfach gehört und es war sehr hilfreich für mich.

Wie sieht es bei Dir aus? Wie und wo siehst Du Deine Möglichkeiten Gutes zu tun? Wie kannst Du gute Saat aussäen in der Glaubensgemeinschaft in der Du lebst? Wer viel sät, der wird auch viel ernten! Ist doch ein tolles Prinzip! Bei dieser Aufforderung geht es allerdings nicht um ein verkrampftes, gesetzliches Säen. Es geht um ein Schenken von innen heraus. Lass Dir vom Heiligen Geist zeigen, wem Du wie helfen kannst. Wenn Du offen bist für sein Reden, wird er Dich führen!

Gemeinschaft der Kinder Gottes praktisch – zeigt sich auch im Geben!

Herzlichst grüßt Euch,

Euer Pastor Timon Fuchs