April – Mai – Juni 2024

Lieber Leser!

Manchmal sucht man lange, denkt und grübelt, um einer Sache auf den Grund zu kommen. Oder es braucht viel Weisheit oder Intelligenz, um ein Geheimnis zu lüften. Für manche Geheimnisse sind wir auch einfach zu begrenzt, um sie zu ergründen. Wenn ich an die Größe Gottes denke, wird das für mich immer ein Geheimnis sein. Auch dass Gott über Raum und Zeit steht, werde ich als Mensch nie ganz erfassen können.

Vor knapp 2000 Jahren in der Gemeinde in Korinth gab es Leute, die wollten besonders weise sein. Im ersten Korintherbrief geht Paulus ab Kapitel 1 Vers 18 in drei Abschnitten auf diesen Drang ein (Kapitel 1,18-25; 1,26-31; 2,1-5). Er macht klar, dass es sich nicht lohnt die Weisheit eines schlauen Menschen zu verehren, oder Menschen nachzulaufen. Auch Streit darüber, wer besser predigt, oder mehr Weisheit hat bringt uns Gott nicht näher. Im Gegenteil: Gott hat das Verachtete ausgesucht, damit sich kein Mensch auf seine eigene Weisheit etwas einbildet. Gott allein gehört alle Ehre! In den Versen 4+5 von Kapitel 2 gibt er folgende Erklärung zu seinem Predigtstil: „Was meine Verkündigung kennzeichnete, waren nicht Überredungskunst und kluge Worte; es war das machtvolle Wirken von Gottes Geist. Denn euer Glaube sollte sich nicht auf Menschenweisheit gründen, sondern auf Gottes Kraft.“ Wir werden jetzt über Verse nachdenken, die sich hier anschließen.

1. Korinther Kapitel 2, Verse 6-9:

6 Und doch ist unsere Botschaft eine Botschaft voller Weisheit. Verstanden wird diese Weisheit allerdings nur von denen, die der Glaube an Christus zu geistlich reifen Menschen gemacht hat. Denn sie hat nichts zu tun mit der Weisheit dieser Welt und mit der Klugheit ihrer Herrscher, deren Macht schon bald vergeht. 7 Nein, was wir verkünden, ist Gottes Weisheit. Wir verkünden ein Geheimnis: den Plan, den Gott schon vor der Erschaffung der Welt gefasst hat und nach dem er uns Anteil an seiner Herrlichkeit geben will. Dieser Plan ist bisher verborgen gewesen. 8 Keiner von den Machthabern dieser Welt hat etwas von dem Plan gewusst; keiner von ihnen hat Gottes Weisheit erkannt. Sonst hätten sie den Herrn, dem alle ´Macht und` Herrlichkeit gehört, nicht kreuzigen lassen. 9 Es heißt ja in der Schrift: »Kein Auge hat je gesehen, kein Ohr hat je gehört, und kein Mensch konnte sich jemals auch nur vorstellen, was Gott für die bereithält, die ihn lieben.«

Paulus unterscheidet also zwischen Menschenweisheit und Gottes Weisheit. Die Weisheit der Menschen ist vergänglich. Und sie ist nicht in der Lage die Geheimnisse Gottes offen zu legen. Wie kann ich nun Gottes Weisheit verstehen? – Nur wenn ich glaube, dass Jesus Gottes Sohn ist und ihn in mein Leben aufnehme. Jesus hat das so erklärt: Man muss im Geist neu geboren werden. Dann ist man Kind Gottes.

Johannes 1,12: „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben“.

Und zu dieser Neugeburt gibt Gott ein Geburtstagsgeschenk.

Das Geburtstagsgeschenk!

Darum soll es in den nächsten Zeilen gehen. Die Jünger Jesu haben das Geschenk 10 Tage nach Himmelfahrt bekommen. Da sind an einem Tag 3000 Menschen Kinder Gottes geworden. Und Gott hat dieser ersten Gemeinde seinen Heiligen Geist gegeben. Jeder Einzelne, der an Jesus geglaubt hat, bekam den Geist Gottes. Damals, an Pfingsten, ist die erste Gemeinde geboren worden. Durch den Geist Gottes können wir die Geheimnisse Gottes verstehen. Gott hat uns in seine Pläne eingeweiht. Was das Blut Jesu mit meinem Leben zu tun hat, und wie ich als Mensch mit dem unendlich großen und mächtigen Gott in Kontakt treten kann, verstehe ich nur durch den Heiligen Geist. Alle Menschen, die vor Jesus gelebt haben, konnten die Pläne Gottes nicht erraten oder errechnen. Gott ist übernatürlich, denn er hat die Natur erschaffen. Gott steht über Raum und Zeit. Deshalb wusste er, schon bevor er die Erde schuf, dass der Mensch sich von ihm abwendet. Aber weil Gott Liebe ist, will er den Menschen nicht in der Gottesferne sterben lassen. Und er beschließt einen Rettungsplan. Diesen Plan fasst er schon bevor er die Erde geschaffen hatte. Durch unser chronologisches Zeitverständnis können wir das kaum verstehen. Für uns kommt ein Tag nach dem anderen. Woher sollen wir wissen, was Morgen ist. Aber weil Gott über der Zeit steht, kann er Probleme lösen, obwohl diese aus unserer Sicht erst in der Zukunft passieren werden (lies nochmal Vers 7). Selbst die hohen Theologen im jüdischen Rat und der damalige Hohepriester vor 2000 Jahren haben diesen Plan nicht begriffen. Wenn sie es gecheckt hätten, wäre Jesus nicht gekreuzigt worden (lies nochmal Vers 8). Auch heute hilft uns weder höhere Mathematik, noch besondere Intelligenz oder Ausbildung. Deshalb gibt es unter den Christen keine Hierarchie vor Gott – und auch keine Wertunterschiede. Der Diplom-Theologe oder Doktor der Theologie oder der Theologie-Professor sind nicht größere Kinder Gottes als irgendein einfacher Bauer, der mit Jesus lebt. Das Geheimnis Gottes wird nur durch den Heiligen Geist begriffen. Und schon im Alten Testament, Jahrhunderte vor Jesu Geburt, hat Gott es vorhergesagt (lies nochmal Vers 9). Gott hat in Jesus diese Prophetie aus dem Buch Jesaja (64,3) erfüllt. Gottes Wort ist die Wahrheit! Und hier wird auch das Ziel Gottes mit den Menschen schon ganz deutlich. Es geht um eine Liebesbeziehung zwischen Gott und Mensch. Gott hat in seiner Liebe zu uns Menschen gehandelt. Jesus hat aus Liebe zu uns die Beziehung zu Gott möglich gemacht. Er liebt uns und wir lieben ihn. Und er beschenkt uns. Er beschenkt uns mit seiner Herrlichkeit. Wie herrlich ist es bei Sonnenschein in der Natur spazieren zu gehen oder eine leckere Mahlzeit zu genießen? Im Vergleich zur Herrlichkeit Gottes ist das nur ein schwacher Abglanz. Das Geburtstagsgeschenk besteht nicht nur daraus, dass wir Vergebung unserer Schuld bekommen und mit Gott im Reinen sind. Es besteht auch darin, dass Gott uns Anteil gibt an SEINER Herrlichkeit – unglaublich (siehe Vers 7). Ich freue mich, dass Gott seine Herrlichkeit mit mir teilt. Ich freu mich über die Gemeinschaft mit dem herrlichen Gott. Ich freu mich über die Mitchristen, die auch einen Teil haben an Gottes Herrlichkeit. Wir alle sind eine so reiche Familie!

»Kein Auge hat je gesehen, kein Ohr hat je gehört, und kein Mensch konnte sich jemals auch nur vorstellen, was Gott für die bereithält, die ihn lieben.« (Vers 9)

„Vater im Himmel – ich liebe Dich!“

Herzlichst grüßt Euch,

Euer Pastor Timon Fuchs